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Das Internet ist endgültig zum Massenmedium geworden und gleichzeitig konzentrieren sich die Schlüsseltechnologien des Netzes in den Händen von immer weniger Medienkonzernen wie Google und Co. Die Ideologen des Web 2.0 verkünden fröhlich lautstark das Zeitalter des Mitmachwebs, das von seinen Nutzern durch Netzplattformen, wie YouTube, Flickr und MySpace und „sozialer Software“, wie Blog und Wiki, selbst gestaltet wird. Die Kritiker attestieren dieser Massenbewegung dagegen eine kräftige Tendenz zum Meinungsrauschen und Nihilismus... .

In diesem lautstarken Hypegetöse hat die Netzliteratur und Netzkunst eine sehr eigene und wichtige Stimme, die im Literaturhaus Stuttgart deutlich zu Gehör gebracht wird mit dem Festival:



Literatur und Strom 2:
Netzgeschichten...      [16./17./18. April 2008]
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Flyer

Das Netz schreibt täglich große Geschichten von Sehnsucht, Macht und Leidenschaft. Diese werden erzählt im 2. Teil von Literatur und Strom - dem Festival der Netzliteratur des Literaturhauses Stuttgart.

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Mittwoch, 16.04.08 um 20h

1. Suchgeschichten
Johannes Auer, René Bauer, Beat Suter machen die Sehnsuchtsmelodie des Netzes hörbar.

- Netzperformance: SearchLutz [Johannes Auer] Sprecherin/Interpretin: Christiane Maschajechi
- Netzperformance: SearchSongs [Johannes Auer, René Bauer, Beat Suter] Cellist/Interpret: Erik Borgir

Suchmaschinen sind das populärste Werkzeug des Internets. Mit tausenden von Wörtern wird in jeder Sekunde nach Antworten gesucht. Dieser Wortstrom ist quasi Ausdruck des rohen, ungefilterten kollektiven Begehrens der Menschen im Netz. "Netzgeschichten" macht in 2 Performances von Johannes Auer, René Bauer und Beat Suter diese Sehnsuchtsmelodie des Netzes hörbar (Welturaufführung!) und revolutioniert die interaktive Sprachausgabe.

FSK ab 16


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search lutz! interpretiert von Christiane Maschajechi (Ausschnitt)




Searchsongs im Literaturhaus Stuttgart interpretiert von Erik Borgir (Ausschnitt)





Donnerstag, 17.04.08 um 20h

2. Mediengeschichten - Netz(kunst)aktivismus unplugged
Hans Bernhard erzählt im Gespräch mit Inke Arns von Aktionen in Medien über Medien durch Medien.

Einführung: Inke Arns

Dass Massenmedien die Weltsicht mitsynchronisieren, ist keine neue Erkenntnis. Gewachsen sind im Internetzeitalter aber die subversiven Möglichkeiten diese Geschichten einfach umzuschreiben und neue zu lancieren. So tritt der netzaktivistische David gegen die Goliaths der Medienkonzerne an und führt sie vor. Gemessen an seiner Medienresonanz gehört Hans Bernhard vom Künstlerduo "Ubermorgen" denn auch zu den berühmtesten Künstlern der Welt. Bis zu 450 Millionen Menschen sollen allein von seiner "[V]ote-Auction" erfahren haben, einer gezielten Provokation, bei der US-Bürger vorgeblich ihre Wahlstimme versteigen konnten. Seinen digitalen Aktionismus versteht Bernhard dabei als Experiment auf dem Markt der Aufmerksamkeit und als "Media Hacking" mit den Methoden des "Schock- und Guerilla-Marketings".

FSK ab 12

17 bis 18h
SpotSongs - ein tonaler Stadtspaziergang mit Nintendo DS und dem Netzkunstduo And-Or
Treffpunkt: Literaturhaus



Freitag, 18.04.08 um 20h

3. Sexgeschichten - Pornographic Coding und Sodom Blogging
Florian Cramer erforscht den Indie-Porn und das Verhältnis von Programmcode zur Pornographie.

Wird die Pornographie der Pornoindustrie im Netz aus den Händen genommen, indem Internetcommunities den begehrten Stoff als Indie-Porn einfach selbst produzieren? Florian Cramer geht den Geschichten der Independent-Porn Bewegung nach und entlarvt ihren Authentizitätskitsch. Außerdem verdeutlicht er die Nähe von Programmcode zur Pornographie: der Focus richtet sich bei beiden auf immergleiche explizite Fakten, Wiederholungen und langweilige Regeln. Zu fordern ist daher eine wahrhafte Open Source Pornographie.
Strengstes Jugendverbot!

FSK ab 18

17 bis 18h
SpotSongs - ein tonaler Stadtspaziergang mit Nintendo DS und dem Netzkunstduo And-Or
Treffpunkt: Literaturhaus




Presse
Stuttgarter Zeitung, 21.04.2008
Stuttgarter Nachrichten, 15.04.2008

Stuttgarter Zeitung, 14.04.2008
LIFT, 04 2008



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Kuratiert von Johannes Auer in Zusammenarbeit mit dem

Literaturhaus Stuttgart
Breitscheidestrasse 4
70174 Stuttgart

Fon 0711 – 22 02 17 3
Fax 0711 – 22 02 17 48
www.literaturhaus-stuttgart.de

Stand März 08. Änderungen möglich

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